Motor-Yacht-Club Bingen e.V.
Das Tor zum Weltkulturerbe Mittelrheintal
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Der Binger Mäuseturm

Bereits die Römer haben auf dieser kleinen Insel am "Binger Loch" einen Turm errichtet, der sowohl der Schifffahrt Nutzen brachte, aber auch zur Verteidigung gegen das germanische Feindland diente.

Nach der Räumung der römischen Gebiete im 5. Jahrhundert ging der Turm als Königsbesitz an die fränkischen Nachfolger, verfiel dann aber zur Ruine.

Nach 968 ließ Erzbischof Hatto II. auf der Insel zu seinem Schutz die Ruine zu einer kleinen Wasserburg wieder aufbauen. Er hielt sich anlässlich seiner vielen Besuche in Bingen oft hier auf. Er erkrankte schließlich. Vermutlich wegen einer nicht behebbaren schrecklichen Mäuse- oder Rattenplage wurde er auf seinem Krankenlager von den Nagetieren angefallen. Er starb kurz darauf 970 in Bingen.

Daraufhin entstand die Mäuseturm-Sage.

Der Binger Mäuseturm

Im 10. Jahrhundert soll laut einer Legende der Mäuseturm oder ein Vorgängerbau unter Erzbischof Hatto II. erbaut worden sein.

Ab 1298 gewann der Turm wieder an Bedeutung. Der Mäuseturm wurde in das Zollsystem von Burg Ehrenfels integriert. Die Aufgabe des Turms war hauptsächlich die Überwachung des Rheins und ein Signaldienst. So wurde nur der Altbau wieder neu hergerichtet.

Im 30-jährigen Krieg wurde der Mäuseturm als strategisch wichtiger Punkt mit einbezogen.

1631 wechselte mehrfach die Besatzung.

1686 wurde der Turm im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch den französischen König Ludwig XIV. beschädigt.

Im 18. Jahrhundert erkannte man den Vorteil, hier erneut eine Überwachungsstelle am gefährlichen "Binger Loch" zu errichten.

Der Binger Mäuseturm

1734, während des Kriegsgeschehens zwischen dem Reich und Frankreich, richteten Soldaten hier ein kleines Wachkommando ein.

In den nächsten 120 Jahren verfiel der Mäuseturm immer mehr zu einer Ruine und der Turm geriet in Vergessenheit.

1855/56 Wiederherstellung des Turms unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen:

  • 1855 erkannte der preußische Staat den Wert der Insel an diesem Rheinknie und ließ den Mäuseturm als Signalturm für die Schifffahrt wieder aufbauen.
  • Bis 1974 tat der Turm auf diese Weise gute Dienste.

Heute ist das Binger Loch ganz von seinen hochstehenden Felsen im Rhein befreit und keine Gefahr mehr für die Schifffahrt.

Quelle: http://www.landesdenkmalamt.rlp.de - Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Rheinland Pfalz - "Wer will des Stromes Hüter sein?", 1. Aufl. Regensburg, 2002